Ähnlich wie in Deutschland gibt es in der Schweiz verschiedene Arten von Hochschulen - und zwar universitäre Hochschulen, an denen Bachelor- und Masterstudiengänge absolviert werden können, sowie Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen (PH). Hier kannst Du als Deutsche/r in der Regel problemlos studieren. Problemlos bedeutet, dass Deine Studienberechtigung, die Du in Deutschland erlangt hast, in der Schweiz anerkannt wird. Dazu zählen die allgemeine Hochschulreife für Universitäten und die Fachhochschulreife für Fachhochschulen. Dennoch gilt es, eine Reihe von Dingen zu beachten.
Vorteile eines Studiums in der Schweiz
Zum einen gelten viele Schweizer Hochschulen als sehr renommiert. Besonders in medizinischen und wirtschaftlichen Bereichen. Zum anderen ist die Mehrsprachigkeit der Schweiz ein Vorteil. So bieten einige Universitäten Studiengänge in Englisch sowie in verschiedenen Amtssprachen der Schweiz, also Deutsch, Französisch und Italienisch, an. Du kannst also Deine Sprachkenntnisse vertiefen, nicht nur in, sondern auch außerhalb der Uni. Für Deinen Lebenslauf ist das sicherlich kein Nachteil.
Welche Uni passt zu mir?
Die Schweiz besitzt 12 anerkannte Universitäten. In den Bereichen Verwaltung, Recht und Wirtschaft wird es dich wahrscheinlich an die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ziehen. Die Uni ist in diesem Sektor ähnlich renommiert wie Berkeley und Yale.
Grundlegend ist Zürich die Stadt mit den meisten Studenten: Rund 45.000 Studis residieren hier. Du findest also auch außerhalb der Vorlesungen schnell Anschluss an Gleichgesinnte. Allerdings sind auch die Hochschulen in Basel, Bern, Lausanne und Genf bei Deutschen sehr beliebt. Vor allem im Bereich Medizin bewerben sich jedes Jahr viele an diesen Unis.
Fachhochschulen (8 an der Zahl) sind ebenfalls über die verschiedenen Kantone verteilt: Welche Fachhochschule die passende ist, hängt natürlich stark vom Angebot und davon ab, was Du studieren möchtest: Kunst, Musik, Soziale Arbeit, Wirtschaft oder etwas anderes. Neben den Fachhochschulen gibt es noch 20 pädagogische Hochschulen und 2 eidgenössische Technische Hochschulen sowie 4 Forschungsanstalten.
NC / Notenschnitt: Vorsicht bei Medizinischen Studiengängen
Zwar kannst Du in der Schweiz ohne NC studieren, dafür musst du allerdings einen Eignungstest, den sogenannten Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz (kurz: EMS), über Dich ergehen lassen. Und dieser ist tatsächlich nicht so einfach, um die hohe Zahl an Studienbewerbern zu minimieren. Zusätzlich gibt es die Empfehlung, dass Bewerber aus Deutschland, die sich für die Studiengänge Human-, Zahn- und Tiermedizin bewerben, einen Mindestnotendurchschnitt von 2,0 vorweisen müssen.
Wichtig: Letztlich entscheidet die Universität darüber, ob Dein Schulabschluss aus Deutschland anerkannt wird. Für gewöhnlich gibt es keine Probleme, allerdings solltest Du Dich vorab eingehend bei der infrage kommenden Hochschule erkundigen.
Auf in die Schweiz zum Studieren: der Ablauf
Schritt 1
Bewerbung an Uni
Zunächst einmal solltest Du Dich um die Aufnahme an der Uni bemühen. Hier bewirbst Du Dich genau so, wie Du es an einer deutschen Hochschule tun würdest. Bei einigen Einrichtungen kannst Du Dich auch online bewerben.
Schritt 2
Versicherungsschutz prüfen
Informiere Dich bei Deiner Krankenversicherung in Deutschland, inwiefern Behandlungen im Ausland während Deiner Studienzeit abgedeckt sind. Solltest Du länger, zum Beispiel auch nach Deinem Studium in der Schweiz bleiben, müsstest Du Dich zwingend vor Ort versichern.
Schritt 3
Wohnungssuche
Als Nächstes solltest Du Dir eine Wohnung suchen. Schließlich brauchst Du einen Wohnsitz. Tipp: Die meisten Universitäten unterhalten Wohnheime, in denen Du Zimmer ab 300 Euro pro Monat mieten kannst.
Schritt 4
Anmeldung
Sobald Du einen “Platz zum Schlafen” gefunden und in die Schweiz eingereist bist, musst Du Dich innerhalb von zwei Wochen bei der zuständigen Einwohnerkontrolle anmelden. Die Sache mit der Aufenthaltsbewilligung ist meistens kein Problem. Als Student wird Dir die Aufenthaltsbewilligung für die Dauer des Studiums oder aber für je ein Jahr (jährliche Verlängerung bis zum Studien-/Ausbildungsende) erteilt.
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Finanzierung: Wie teuer ist das Studium in der Schweiz?
Zunächst einmal gilt, dass die Schweizer Universitäten Studiengebühren in Höhe von 450 bis 3.700 Euro pro Semester, also 900 bis 7.400 Euro pro Jahr, verlangen. Im Vergleich: In Deutschland liegen die durchschnittlichen Studiengebühren bei 390 € pro Semester.
Die hohen Studiengebühren sind aber noch nicht alles: Denn auch das Leben in der Schweiz ist deutlich teurer als in Deutschland oder Österreich. Summa summarum musst Du mit 20 % mehr für Miete, Lebensmittel und Freizeitausgaben kalkulieren. Eventuell wirst Du also nicht umhinkommen, einen Nebenjob anzunehmen. Das Gute: Die Löhne sind dem teuren Leben angepasst.